Warum der Erinnerung Taten folgen müssen?

Heike Werner, Steffen Dittes

Heute vor 80 Jahren, am 22. Juni 1941, überfiel Deutschland die damalige Sowjetunion. Dieser Tag markiert den Beginn des beispiellosen Vernichtungskrieges des deutschen Nationalsozialismus gegen die Sowjetunion, der unvorstellbares Leid und Zerstörung brachte. Allein in der Sowjetunion fielen dem Krieg und dem Terror 25 Millionen Menschen zum Opfer.

Ein Treiber dieses grausamen Vernichtungskrieges war das faschistische Menschenbild der Nazis, die die Einwohner Osteuropas als minderwertig und unterlegen ansahen. Heute, 80 Jahre später, gilt deshalb als eine unabänderliche Lehre aus der deutschen Geschichte, menschenfeindlichen Einstellung täglich und von Anbeginn den Kampf anzusagen, damit sich der Faschismus nicht weiter und wieder so tief in unsere Gesellschaft hineinfrisst. Auch zwischen Staaten gilt, dass dem „Nie wieder!“ zum Krieg eine Politik folgen muss, die Unrecht benennt, aber die politisch verantwortlichen Akteure aufeinder zugehen lässt, und statt zu trennen das Verbindende und die gemeinsame Grundlage zu suchen.

DIE LINKE. Thüringen bekennt sich zur historischen und beispiellosen Verantwortung Deutschlands und setzt sich mit ihren Initiativen dafür ein, Aufrüstung und militärischer Intervention als politisches Konzept zu begegnen und weltweite Abrüstung und friedliche Konfliktbewältigung voranzutreiben. Im Bundestag wird es heute keine Gedenkstunde geben. Eine Anregung der Fraktion DIE LINKE wurde verworfen. Die Entscheidung des Bundestagspräsidiums, keine Gedenkstunde durchzuführen, ist ein politisches Versäumnis, den Opfern der Sowjetunion in dem Land zu erinnern und zu gedenken, aus dem deren Mörder und die zum Vernichtungskrieg führende mörderische Ideologie kamen.