Handlungsfähigkeit kommunaler Vertretungen/digitale Ratssitzungen
„MIT DEM BESCHLUSS IM INNEN- UND KOMMUNALAUSSCHUSS HABEN HEUTE DIE
KOALITIONSFRAKTIONEN VON DIE LINKE, SPD UND GRÜNE GEMEINSAM MIT DER CDU
DEN WEG FREIGEMACHT, DIGITALE RATSSITZUNGEN ZU ERMÖGLICHEN. DAMIT
STELLEN WIR DIE HANDLUNGSFÄHIGKEIT DER KOMMUNALEN PARLAMENTE AUCH IN
KRISENZEITEN SICHER. ZUDEM ENTWICKELN WIR DIE DEMOKRATIE VOR ORT
WEITER“, ERKLÄRT DER KOMMUNALPOLITISCHE SPRECHER DER FRAKTION DIE
LINKE IM THÜRINGER LANDTAG, SASCHA BILAY.
Die Fraktionen haben sich nach mehreren Monaten intensiver Debatten
darauf verständigt, die bisherige Pflicht zum Erscheinen zu Sitzungen
in den Gemeinderäten, Stadträten und Kreistagen in der Corona-Pandemie
um die Möglichkeit von digitalen Sitzungen zu erweitern. Dies soll auch
bei Katastrophenfällen möglich sein. Zudem werden künftig so genannte
Umlaufbeschlüsse ermöglicht. „Damit stellen wir sicher, dass auch in
Krisenzeiten rechtswirksam Beschlüsse gefasst werden können und nicht
die Verwaltungsspitzen von ihrem alleinigen Eilentscheidungsrecht
Gebrauch machen müssen. Dieses Verfahren dient letztlich auch der
Transparenz von Entscheidungen vor Ort", stellt der Kommunalpolitiker
fest.
Außerdem werden auch die Beteiligungsrechte der in den Kommunen
lebenden Menschen erweitert. So wird die Möglichkeit von Einwohner-
fragestunden gesetzlich ermöglicht und künftig sollen vor allem
Kinder und Jugendliche stärker als bisher bei Entscheidungsprozessen
einbezogen werden. Hingegen konnte sich der Vorschlag der Koalitions-
fraktionen zur Öffentlichkeit von Ausschüssen nicht durchsetzen, weil die
CDU dieses Ansinnen blockiert. „Ich bleibe dabei, dass alle Entscheidungen
von demokratisch gewählten Gremien von Anfang bis Ende transparent
gemacht werden müssen. Dazu gehört auch, dass die Menschen die
Diskussion in den Ausschüssen nachvollziehen können. Andernfalls
besteht die Gefahr, dass Beschlüsse ohne öffentliche Aussprache getroffen
werden und die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung fehlt. Wir werden
diese Forderung nicht aufgeben, sondern auch weiterhin erheben", so Bilay.